Sich selbst verzeihen lernen: In 5 Minuten zu innerem Frieden
„Warum hab ich damals nur…?“
„Wie konnte ich nur…?“
„Ich bin schuld, dass…“
Vielleicht kennst du solche Gedanken…
Vielleicht bereust du, dass du früher etwas bestimmtes gesagt oder getan hast. Oder, dass du etwas bestimmtes NICHT getan oder gesagt hast… du fühlst dich schuldig oder verärgert.
Wer sich selbst nicht verzeihen kann, leidet. Macht sicher immer wieder Vorwürfe und zieht sich damit konstant seine Energie ab. Das bringt nichts.
Denn die Vergangenheit kannst du ohnehin nicht verändern. Aber du kannst lernen, dir JETZT zu verzeihen (und damit auch mit der Vergangenheit abzuschließen).
Wenn du das tust, wirst du dich innerlich sofort viel ruhiger und glücklicher fühlen. Garantiert!
Und wie genau das geht, zeige ich dir jetzt:
Inhaltsverzeichnis
Nicht verzeihen können macht krank
Wir alle machen manchmal Fehler. Wir alle fühlen uns manchmal schuldig. Das ist vollkommen normal.
Aber wenn du:
- dir permanent Vorwürfe machst (dass du den Job nicht bekommen hast, deinen Freund verloren hast, bei der Prüfung durchgerasselt bist, etc.)
- eine alte Entscheidung auch heute noch bereust und betrauerst
- dir eine vergangene Aktion einfach nicht verzeihen kannst
- (oder auch einen starken Groll gegen eine andere Person hegst und dich mit diesem Groll sichtlich selbst belastest)
dann kann das Ganze ungesund für dich werden…
Denn wer sich selbst (oder anderen) nicht verzeiht, lebt häufig im inneren Konflikt. Der hat keinen freien Kopf für die wichtigen Dinge des Lebens. Der Macht sich permanent selber fertig. Der „vergiftet“ sich selber immer wieder. Schneidet alte Wunden, die heilen wollen, immer wieder erneut auf.
Statt seine Zeit zu genießen, auf sich selber und auch auf wichtige Menschen seines Umfelds zu achten, sind solche Menschen in alten negativen Gedanken und Selbstzweifeln gefangen.
Aber wie geht das nun? Wie kann man sich selbst verzeihen? Das zeige ich dir jetzt:
Sich selbst verzeihen lernen:
6 effektive Übungen
1. Sich selbst vergeben durch Einsicht
Bevor du dir etwas verzeihen kannst, akzeptiere erstmal folgende Dinge:
Du hast in deiner Vergangenheit Fehler gemacht. Du hast schlechte Entscheidungen getroffen. Du hast Menschen verletzt. Du hast dich selbst enttäuscht. Vielleicht hast du andere Menschen sitzen lassen, obwohl sie deine Hilfe gebraucht hätten. Bist vor Probleme davongelaufen. Und und und…
Das ist normal! So geht es uns allen. Es ist nicht immer schön, sich das einzugestehen. Aber so ist es eben.
2. Fehler verzeihen leicht gemacht
Weißt du wie Schuldgefühle überhaupt entstehen? Durch die feste Überzeugung:
- „Fehler sind schlecht“
- „Fehler machen mich zu einem schlechten Menschen“
- „Wenn ich Fehler mache, werde ich bestraft“
- „Um Fehler wieder gut zu machen, muss ich mich auch selbst bestrafen. Mit Schuldgefühlen. Wenn ich mich so bestrafe, mache ich die Schuld wieder gut.“
In den meisten Fällen sind diese Annahmen unrealistisch.
Wenn du jemandem Unrecht getan hast, tu dies für inneren Frieden
Nehmen wir an, du hast einer Person in der Vergangenheit unrecht getan. Jetzt fühlst du dich dafür mies und bereust es.
Hilft es dir da in Schuldgefühlen zu versinken und dich damit selbst zu strafen? Oder macht es eher Sinn dein Unrecht bei der Person wieder gerade zu biegen? Ihr mitzuteilen, dass du es zwar bereust, aber auch wieder gut machen willst? Die Antwort ist klar, oder?
Starke Schuldgefühle bringen dich außerdem in einen Grübel-Modus. Dort stellst du diese schlechten Gefühle ins Rampenlicht, beleuchtest sie von allen Seiten und verstärkst sie!
Manche Menschen reden sich deshalb sogar ein, dass sie es nicht verdient haben glücklich zu sein. Das ist Quatsch!
Wenn du die Dinge wieder gut machen kannst, dann tu das! Entweder durch:
- Worte (z.B. eine Entschuldigung) oder
- durch Taten
Hast du keine Chance deine Fehltat wieder gut zu machen? Zum Beispiel, weil die Person verstorben ist…
Dann lerne aus deinem Fehler. Bereue deine Entscheidung (Reue heißt nicht endlose Selbstbestrafung und Schuldgefühle!). Entschuldige dich innerlich bei der Person. Sag ihr innerlich, dass du es in Zukunft besser machst.
Und dann mach auch mit dir selber aus, dass du es in zukünftigen ähnlichen Situationen besser machst!
3. Wie du dir eine falsche Entscheidung verzeihst
Im Grunde genommen gibt es keine „falschen Entscheidungen.“ Denn niemand entscheidet sich bewusst falsch.
Du entscheidest dich immer so, wie du es zum jeweiligen Zeitpunkt als richtig hältst. Wenn du es damals besser gewusst hättest, hättest du dich ja auch besser entschieden. Aber aufgrund deines damaligen Wissens konntest du dich nicht besser entscheiden. Du hast die damals beste Entscheidung für dich getroffen.
Und wenn sie zu einem Ergebnis geführt hat, welches du als „schlecht“ bezeichnest, dann warte erstmal ab!
Viele Entscheiden betrachten wir als „schlecht“, weil wir meinen eine andere Entscheidung hätte zu einem besseren Ergebnis geführt.
Aber das wissen wir überhaupt nicht. Das ist alles nur Einbildung. Wer sagt, dass eine andere Entscheidung zu etwas besserem geführt hätte?
Vielleicht hätte eine andere Entscheidung damals die Dinge sogar noch schlimmer gemacht.
4. Der Spiegeltrick
Lerne anderen Menschen leichter zu verzeihen, dann kannst du dir selber auch leichter verzeihen. Wieso?
Vielen Menschen fällt es leichter anderen zu verzeihen als sich selber. Wenn du also anderen verzeihst, übst du damit gleichzeitig auch dir selber zu verzeihen.
Blicke kurz nach Innen und erkenne „deinen inneren Spiegel“:
- Wenn du anderen Menschen nur schwer verzeihen kannst, dann sagt das über dich aus: Du kannst wahrscheinlich dir selbst auch nur schwer verziehen.
- Wenn du anderen Menschen einen kleinen Fehler ewig vorhältst, dann sagt das über dich aus: Du hältst dir deinen kleine Fehler wahrscheinlich auch ewig vor.
- Wenn du bei anderen Menschen ständig nach Ecken und Kanten suchst, dann sagt das über dich aus: Du suchst bei dir selbst wahrscheinlich auch immer nach Ecken und Kanten.
5. Wach auf & bleib locker
Falls du dazu tendierst dir viele Sachen nicht verzeihen zu können, dann siehst du dich wahrscheinlich nicht im Ganzen.
Du betrachtest einzig und allein die Dinge, die schlecht gelaufen sind. Außerdem hast du deinen Fokus ständig in der Vergangenheit. Wer ständig in der Vergangenheit hängt und sich alte Dinge vorwirft, kann nicht glücklich sein.
Tu stattdessen 2 Dinge:
- Verändere jetzt deinen Fokus. Schau auch auf deine positiven Seiten und erkenne: „Ja, da ist mal etwas Blödes passiert, aber trotzdem bin ich ein guter Mensch.“
- Hör auf dich wegen der Vergangenheit ständig schuldig zu fühlen. Wach auf. Lerne in den Moment zu kommen. Dann nur im jetzigen Moment kannst du dir verzeihen. Meditation und Achtsamkeitsübungen helfen dir aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu kommen.
6. Sich selbst verzeihen Sprüche & Affirmationen
Hier zeige ich dir 5 meiner Lieblings-Affirmationen zum Thema Verzeihen. Wenn du sie dir immer mal wieder im Alltag vorliest, entfalten sie ihre Wirkung und helfen dir leichter zu verzeihen:
„Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.“
-Mahatma Gandhi-
„Wenn du etwas falsch gemacht hast, vergiss nicht all die Dinge, die du vorher richtig gemacht hast.“
-Unbekannt-
„Man kommt in der Freundschaft nicht weit, wenn man nicht bereit ist, kleine Fehler zu verzeihen.“
-Jean de La Bruyère-
„Wir sollen immer verzeihen, dem Reuigen um seinetwillen, dem Reuelosen um unsertwillen.“
-Marie von Ebner-Eschenbach-
„Wer anderen nicht verzeihen kann, wird auch sich selbst nie vergeben. Vergib dir, vergib anderen.“
-Unbekannt-
7. Sich selbst verzeihen bei einer Trennung
Hast du eine Trennung zu verschulden? Oder redest du dir das ein? Dann kennst du Gedanken wie:
- „Ich habe alles zerstört!“
- „Hätte ich damals x und y nicht gemacht, dann wäre jetzt noch alles gut.“
Solche Gedanken können zwar stimmen, aber genauso gut können sie auch nicht stimmen. Denn niemand kann zu 100% genau sagen, wie Situation x ausgegangen wäre, wenn Sache y anders passiert wäre.
Es ist sowieso schwierig zu sagen, wer die Schuld an einer Trennung hat. Und darum geht es auch gar nicht. Denn jemandem die Schuld zuzuschieben, macht einen innerlich auch nicht glücklich.
Sich bei einer Trennung zu verzeihen (auch bei einer hässlichen Trennung) bedeutet zu akzeptieren:
- „Ich habe meinen Teil dazu beigetragen, aber mein Ex-Partner auch“
- „Ich habe Fehler gemacht, aber mein Ex-Partner auch“
- „Ich habe mich manchmal mies benommen, weil ich eben unglücklich war„
- „Mein Ex-Partner hat sich manchmal mies benommen, weil er eben unglücklich war“
Häufige Fragen
1. Ich kann mir trotzdem nicht verzeihen. Was tun?
Falls du mit den Tipps oben schon einige Dinge verzeihen konntest & alten Ballast losgeworden bist: Herzlichen Glückwunsch!
Falls es dir trotz der Tipps schwer fällt zu verzeihen, dann kein Stress:
Verzeihen hat viel mit Loslassen und Akzeptieren zu tun. Manche Menschen können das schnell und andere brauchen länger dafür. Nimm dir dafür die Zeit, die du benötigst.
Gehe die Tipps oben immer und immer mal wieder durch. Mit der Zeit wirst du leichter und lockerer verzeihen können. Ganz bestimmt!
2. Ich kann einer bestimmten Person nicht verzeihen. Ich war zu verletzt / wütend. Was tun?
Manche Menschen hegen für viele Jahre einen starken Groll gegen jemanden. Sie denken immer noch oft an die Person / die Situation zurück und ärgern sich immer wieder erneut. Oder sind fühlen sich verletzt.
Sie reden sich ein: „Ich kann und will dieser Person nie und nimmer verzeihen! Sie hat es nicht verdient…“.
Wir denken fälschlicherweise oft, dass wir andere Personen mit unserem Groll bestrafen.
So machst du es dir einfacher: Verzeihen heißt nicht, dass du es gut findest, was die Person hat. Es heißt auch nicht, dass du die andere Person wieder mögen musst. Verzeih der anderen Person, damit es dir selber besser geht! Damit du wieder in Frieden bist und die Sache hinter dir lassen kannst.
Alten Groll loszulassen ist übrigens nicht nur für dich selber gut! Sondern auch für die wichtigen und nahen Menschen in deinem Umfeld.
Wer seinen Groll loswird, ist nämlich glücklicher, hat mehr Energie für sich und dadurch auch mehr Energie für andere. Der kann andere mit seinen guten Vibes anstecken und kommt deshalb auch besser bei anderen Menschen an.
Denn Menschen mit einer positiven Grundeinstellung sind ziemlich anziehend und beliebt.
Fazit:
Wer sich selbst verzeiht, lebt frei & gut
Fehler sind normal und menschlich. Du machst Fehler. Ich mache Fehler. Deine Oma Erika macht Fehler.
Sie machen dich nicht zu einem schlechten Menschen. Fehler können sogar gut und wichtig sein. Denn nur durch sie lernst du und kommst im Leben weiter.
Übertriebene Schuldgefühle hingegen helfen nur selten. Sie können dich dauerhaft belasten, dir deine Energie stehlen und führen zu nichts! Etwas zu bereuen hingegen, das kann dir helfen.
Bereue blöde Fehler, lerne aus ihnen, mach alte Fehler wieder gut (falls möglich) und ansonsten akzeptiere alte Fehler. Und mach es in Zukunft besser! Die passenden Tipps und Übungen kennst du nun!
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